In deutschen Haushalten werden Gasheizungen am häufigsten zum Heizen genutzt, da die Anschaffungskosten vergleichsweise gering sind. Da demnächst keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden dürfen, haben Gasheizungen auch weiterhin noch einen hohen Stellenwert. Gasheizungen können Sie mit verschiedenen Gasarten betreiben, sie sich in Energiegehalt, Kosten und CO2-Ausstoß unterscheiden.
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Stadtgas – heute nicht mehr verwendet
Andere Gasarten haben Stadtgas den Rang abgelaufen. Stadtgas wurde in städtischer Regie durch Kohlevergasung hergestellt. Es hat einen hohen Gehalt an Kohlenmonoxid und ist daher giftig. In Europa wird es seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr hergestellt. Andere Gasarten sind in ihrer Herstellung kostengünstiger und weniger gefährlich.
Erdgas als fossiler Brennstoff
Erdgas ist das am meisten genutzte Heizgas und ein fossiler Brennstoff. Es stößt ungefähr 25 Prozent weniger Schadstoffe als Heizöl und Kohle aus. Über Pipelines im Erdinneren wird es zu den Netzbetreibern und den Verbrauchern transportiert. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan. Der Methananteil bestimmt den Brennwert des Erdgases. Erdgas ist in den meisten Regionen in Deutschland über das Netz der Gasanbieter verfügbar. Über einen Hausanschluss gelangt es zu den Verbrauchern. Abhängig vom Methangehalt werden die Gasqualitäten L-Gas und H-Gas unterschieden.
L-Gas wird auch als niederkalorisches Gas bezeichnet und hat einen Methangehalt von 80 bis 87 Prozent. Der Brennwert liegt zwischen 8 und 10 Kilowattstunden pro Kubikmeter.
H-Gas ist hochkalorisches Gas mit einem Methangehalt von 87 bis 99 Prozent. Das macht einen Brennwert von 10 bis 12 Kilowattstunden pro Kubikmeter aus. Mit einer geringeren Menge H-Gas kann dieselbe Wärmemenge wie mit L-Gas erzeugt werden. In Deutschland soll daher bis 2030 eine weitgehende Umstellung auf H-Gas erfolgen, doch müssen dafür Leitungsnetze ausgetauscht werden.
Flüssiggas als Alternative zu Erdgas
Flüssiggas besteht vorrangig aus den Gasarten Propan und Butan. Es wird bei der Förderung von Erdöl und Erdgas sowie der Aufbereitung von Heizöl gewonnen. Da es sich leicht transportieren und lagern lässt, ist es eine gute Alternative zu Erdgas, wenn in Ihrem Wohnort kein Anschluss an das Gasnetz besteht. Sie benötigen einen Tank zur Lagerung von Flüssiggas, der über den entsprechenden Druck verfügen muss, damit das Gas flüssig bleibt.
Biogas als umweltfreundliche Gasart
Im Gegensatz zu den anderen Gasarten ermöglicht Biogas einen klimaneutralen Betrieb der Gasheizung. Es wird in Biogasanlagen aus organischen Stoffen wie Gülle, Dung und Bioabfall, aber auch aus speziell dafür angepflanzten Energiepflanzen wie Mais hergestellt. Der Methangehalt ist deutlich geringer als bei Erdgas und beträgt nur 50 bis 70 Prozent. Es hat einen höheren Anteil von Wasserdampf und Kohlendioxid. Mit einem speziellen Reinigungsverfahren lässt sich ein besserer Brennwert erzielen.